Fixed Gear

Fixed Gear – was bedeutet das?

Ein übliches, modernes Fahrrad, wie es zu Hunderten durch die deutschen Straßen fährt, ist zumeist mit einer Gangschaltung ausgestattet. Die Erfindung der Gangschaltung Anfang des 20. Jahrhunderts machte die Fahrräder flexibler, denn nun konnte man mit dem gleichen Fahrrad sowohl steile Berge erklimmen als auch zügig im Flachen unterwegs sein.

Die Grundform des Fahrrads besaß allerdings keine Gangschaltung. Zudem fehlte der Freilauf – man konnte also nicht aufhören zu kurbeln und sich rollen lassen, die Pedale drehten sich immer mit. Dieses Prinzip bezeichnet man als “starrer Gang” oder auf Englisch “Fixed Gear“. Man könnte meinen, dass sich dieses ursprüngliche Konstruktionsprinzip inzwischen nicht mehr auffinden lässt, aber als ein besonderer Trend kommen die Fixed Gear Fahrräder, auch Fixies genannt, inzwischen zu neuem Glanz.

Aufschwung der Fixed Gear Fahrräder in der Moderne

Die neue Popularität kommt aus der Fahrradkurierszene Amerikas, insbesondere New York. Dort fingen in den Achzigern und Neunzigern des letzten Jahrhunderts Fahrradkuriere an, die Gangschaltungen von ihren Fahrrädern abzumontieren und wieder mit starrem Gang zu fahren. Ein Hauptgrund dafür war die Wartungsfreundlichkeit: Kuriere legen mit ihren Rädern viele Tausend Kilometer im Jahr zurück; ein Rad ohne Gangschaltung ist weitaus weniger wartungsaufwendig und damit kostenintensiv – Prinzip: “Was nicht dran ist, kann nicht kaputtgehn”. Die Fixed Gear Fahrräder verbreiteten sich von der Kurierszene aus dann immer mehr zu anderen Gruppen des meist großstädtischen Milieus und wurden schnell zum Kult.

Vorteile und Nachteile von Fixed Gear

Der Hauptnachteil eines Fixed Gear Fahrrads ist natürlich das Fehlen der Gangschaltung. Dies beschränkt den Nutzen auf Gebiete, wo ohnehin keine großen Berge zu erklimmen sind, wie beispielsweise in der Stadt; allerdings können geübte Radfahrer mit gut trainierten Beinen auch mit nur einem Gang relativ vielseitige Strecken befahren. Vorteile des Fixed Gear Rads sind neben der Wartungsarmut (siehe oben) die oftmals als besonders natürlich und interessant empfundene Fahrweise. Da man nicht schalten kann und keinen Leerlauf hat, fühlt man sich stark mit dem eigenen Fahrrad verbunden. Liebhaber dieser Fahrradgattung loben ausserdem das schnörkellose Aussehen der Räder. Viele Fixed Gear Fahrer entfernen die üblichen Felgenbremsen, um dieses Erscheinungsbild zu verstärken – ein Fixed Gear Fahrrad lässt sich auch ohne zusätzliche Bremse durch Gegenhalten der Kurbelbewegung verlangsamen. Da diese Art zu Bremsen allerdings nicht jedem liegt, lassen sich auch normale Bremsen verwenden.

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